In der Nacht regnet es. Unaufhaltsam trommelt das Wasser in eine Regentonne und das Geräusch verfolgt mich im Schlaf. Am Morgen hängen die Wolken tief, sodass die Landschaft fast von ihnen verschluckt wird. Im Zug sind zahlreiche ältere Menschen unterwegs zu einem Fest. "Wir müssen ja nicht allzu lange bleiben", sagt eine Dame zu ihrer Freundin. Beim Warmbad Villach beginnt der Archäologiepfad. Ich hatte dabei an einen gemütlichen, flachen Weg gedacht, aber es geht doch recht zügig bergauf. Beinahe wird man vom Grün, das einen hier umgibt, verschluckt, nichts ist sichtbar außer Bäume, die wie scharf ausgeschnittene Figuren aussehen und deren Strukturen mit dem Licht wechseln. Zurück am Bahnhof lichten sich die Wolken, zerstreuen sich zu lichten Bahnen, machen Platz für die Berge, die nun am Horizont klar und scharf sichtbar werden.
/Things that have almost always been/
Cliffs. Tree ferns. Companionship. Sky. The man in the moon. The sentimentality of sunrises and sunsets. Eternal love. Dizzy lust. Abandoned plans. Regret. Cloudless night skies. Full moons. Morning kisses. Fresh fruit. Oceans. Seas. Tides. Rivers. Lakes as still as mirrors. Faces full of friendship. Comedy. Laughter. Stories. Myths. Songs. Hunger. Pleasure. Sex. Death. Faith. Fire. The deep silent goodness of the observing self. The light made brighter by the dark around it. Eye contact. Dancing. Meaningless conversation. Meaningful silence. Sleep. Dreams. Nightmares. Monsters made of shadows. Turtles. Sawfish. The fresh green of wet grass. The bruised purple of clouds at dusk. The wet crash of waves on slow-eroding rocks. The dark slick shine of wet sand. The gasping relief of a thirst quenched. The terrible, tantalising awareness of being alive. The now that for ever is made of. The possibility of hope. The promise of home. (Matt Haig, Notes on a nervous planet)
Die Natur berührt mich immer wieder aufs Neue. Dort habe ich das Gefühl, eine Zeit lang alles hinter mir lassen zu können und ich erlebe Momente, in denen ich die Kraft der Landschaft spüre. Vor kurzem habe ich den Satz gelesen: "Berge sind Orte, wo die Seele Sehnsucht verspürt" und auch dem kann ich nur beipflichten.
"Sagen wir mal so: Alle Landschaften haben etwas Symbolisches. Sie entsprechen immer inneren Landschaften: Man guckt eine Hügellandschaft nicht an, ohne dabei eine bestimmte Form von Idylle aufzurufen. Und das Hochgebirge birgt ein bestimmtes Bild vom lebensabweisenden, kalten Kulturraum. Und dann gibt es noch Landschaften, bei denen man subjektiv das Gefühl hat, man sei auf der Rückseite einer Landschaft angekommen: Die Farben sind verblichen, die Konturen unscharf und die Fäden hängen raus. Wie bei der Rückseite einer Stickerei." (Roger Willemsen)
"Es zieht uns ans Wasser. Meeresküsten, Flusslandschaften, Bachläufe üben eine ungebrochene Faszination aus. Der Sinn für die Magie einer Quelle scheint im urbanen Alltag noch keineswegs verschüttet. Kaum eine Fußgängerzone oder Shopping Mall ohne Springbrunnen und Kaskaden, wo Wasser plätschert und glitzert." (Ulrich Grober)
"still soll es sein und ein endloser blick übers meer. genug platz in der luft damit du darin schwebst. ich hoffe es reicht."
(Maren Sandt)