
Venedig. Das ist so wie jemanden treffen und ihn auf Anhieb sympathisch finden. Oder so wie frischgebackenes Bananenbrot essen. Oder beides zusammen. Venedig erkennt man am Geruch. Diesen intensiven salzigen Meeresgeruch. Und dem geschäftigen Treiben. Hier ist immer etwas los und trotzdem weiß man, dass es auch Rückzugsorte gibt. So wie am Lido zum Beispiel, wo ich mein Hotel gebucht habe. Hier gibt es Sandstrände, mondäne Hotels - wie das Grand Hotel Excelsior, das vor allem durch Thomas Manns Novelle "Der Tod in Venedig" bekannt wurde - und auch sehr bodenständige Lokale, in denen man in Ruhe seine Pizza essen kann. Ohne zu wissen, was man als nächstes tun wird. Venedig ist so viel mehr als nur der Markusplatz und die Rialtobrücke. Die Insel Pellestrina zum Beispiel. So unglaublich still. Ohne Sehenswürdigkeiten. Fast keine Menschen. Hier hat man Mauern errichtet, um sich gegen den Wind und das Wasser zu schützen. So genannte Murazzi. Und dann die buntbemalten Häuser, die den Eindruck erwecken, als würden sie sich hinter den Mauern ducken wollen. Der Strand ist wild. Der Boden herb. Authentisch ist es hier und sehr windig. Vergeblich wird man auf Pellestrina nach Pauschaltouristen oder Strandbuden suchen. Vielmehr wandert man hier bis zur Halbinsel Caroman und lauscht dem monotonen Rauschen des Windes.
Ich glaube, ich kann das Meer riechen.
Wie geht es, das perfekte Leben?
Herzlichst,
M.







5 Dinge, die man in Venedig machen sollte:
- Das jüdische Viertel im Stadtteil Cannaregio besichtigen
- Nach Giudecca, einer kleinen Insel im Süden Venedigs fahren
- Touristenfrei: der Campo San Ciacomo dell´Orio
- Eis essen im Minisalon Alaska, wo es sehr ausgefallene Sorten gibt
- nach Burano fahren, in der Sonne sitzen und die bunten Häuser betrachten

Mein Venedig
Venedig
meine Stadt
Ich fühle sie
von Welle zu Welle
von Brücke zu Brücke
Ich wohne
in jedem Palast
am großen Kanal
Meine Glocken
läuten Gedichte
Mein Venedig
versinkt nicht.
(Rose Ausländer)
Lesefutter für den Urlaub

Für Cineasten
