Katherine May hat ein ganz wunderbares Buch mit dem Titel "Überwintern" geschrieben. Es ist eine "Winterweltreise", ein Buch, das voller kluger Ideen steckt und in dem sie zeigt, wie wichtig es ist, sich auch Ruhezeiten und Zeiten des Rückzugs zu gönnen. Neben ihren persönlichen Lebenskrisen berichtet die Autorin auch immer wieder von Exkursionen in die Natur bzw. zu ganz besonderen Orten.
Ich habe ein neues E-Book mit dem Titel "Der Zauber von Weihnachten: Brauchtum, Mythen, Räuchern und Pflanzenmagie" herausgebracht, das eine Einladung sein soll, sich auf eine Reise zu alten weihnachtlichen Traditionen und Mythen zu begeben, Pflanzen kennenzulernen, die zu dieser Zeit eine wichtige Rolle spielen, einzutauchen in die Magie der Raunächte und in die Faszination, die vom alten Brauch des Räucherns ausgeht.
"Ich neige sehr dazu, aus dem Rucksack zu leben und Fransen an den Hosen zu haben", so Hermann Hesse in seinem Buch mit dem Titel "Wanderung". "Lange hat es gedauert, bis sich wusste..., dass ich Nomade bin und nicht Bauer, Sucher und nicht Bewahrer...Der Wanderer ist in vielen Hinsichten ein primitiver Mensch, so wie der Nomade primitiver ist als der Bauer. Die Überwindung der Sesshaftigkeit aber und die Verachtung der Grenzen machen Leute meines Schlages trotzdem zu Wegweisern in die Zukunft."
Pflanzen begegnen uns nicht nur auf Wiesen oder in Wäldern, es gibt auch verschiedene Stätten, an denen sie gehegt und gepflegt werden.
Viele bezeichnen den Tagliamento als die "Lebensader Friauls". Auf jeden Fall ist er ein eindrucksvolles Ökosystem und bildet gemeinsam mit seinen Nebenflüssen eine atemberaubende Naturlandschaft.
Nicht immer ist ein Aufenthalt in der Natur eine angenehme Erfahrung. Für manche ist es sogar beängstigend, denn die Natur kann durchaus sehr unberechenbar sein. Oftmals ist es uns draußen zu heiß oder zu kalt, an manchen Orten erscheint uns die Natur auch schmutzig oder chaotisch, wir können uns verirren und verspüren den Wunsch, uns wieder in unsere Komfortzone zurückzuziehen.
"Sangya" bedeutet: offen sein für Wechselfälle, für unerwartete Erlebnisse und überraschende Begegnungen, für Windungen und Wendungen des Weges. Auch Irrwege und widrige Wetterereignisse und damit verbundene Strapazen nimmt man tief in sein Bewusstsein auf. Sie sind beispielhaft für die Unsicherheit und das Prekäre des Lebensweges. "Sangya" heißt auch: Unterwegs Sonne und Mond auf ihren Bahnen beobachten, den Wechsel der Jahreszeiten wahrnehmen, Makrokosmos und Mikrokosmos, der Einmaligkeit der Naturphänomene und den Konstanten des Daseins nachspüren." (Aus: Ulrich Grober: Vom Wandern. Neue Wege zu einer alten Kunst)
"Walking, ideally, is a state in which the mind, the body and the world are digned, as though they were three characters finally in conversation together, three notes suddenly making a chord. Walking allows us to be in our bodies and in the world without being made busy by them. It leaves us free to think without being wholly lost in our thoughts."
Panta rei. Alles fließt. Und das ist auch das Faszinierende am Wasser: Dass es ununterbrochen in Bewegung ist. Unaufhaltsam folgt es ausgehend von der Quelle der Schwerkraft und sucht sich seinen Weg, bis es ins Meer oder in einen Fluss mündet, fließt weiter, steigt in die Luft, um dann seinen Weg als Wolke fortzusetzen. Wasser reagiert auf Differenzen, den Mondzyklus und den Rhythmus der Jahreszeiten. Sich eine Zeit lang in der Nähe von Wasser aufzuhalten, hat einen äußerst befreienden Effekt: Unser Denken verflüssigt sich, Blockaden lösen sich auf und wir können alles Lebendige viel leichter erfassen.
Nach einigen Minuten bergauf lassen wir bei großer Hitze den Lärm der Innenstadt hinter uns und sind plötzlich von den unterschiedlichsten Grüntönen umgeben. Wir spazieren an moosbewachsenen Felsen vorbei, halten uns an die schmalen Wege, die mal links, mal rechts verlaufen und haben dann plötzlich einen Blick auf die ganze Stadt vor uns.
"Beim Betrachten von Wasser, Wind, Feuer und Landschaft können wir stundenlang still sein, ohne an etwas zu denken, versunken in die unermessliche Kraft der Elemente." (Dr. Wolfgang Hofmeister)
"Gegen die Reize der Farben, welche über die ganze sichtbare Natur ausgebreitet sind, werden nur wenig Menschen unempfindlich bleiben", erklärte Johann Wolfgang von Goethe in seinen Beiträgen zur Optik. Von Farben ging immer schon eine unglaubliche Faszination aus, da sie sowohl subjektive Erscheinungen als auch objektiv sind. Farben wirken auf unseren Körper, unsere Seele und unseren Geist, sie stimulieren oder entspannen uns und wurden von Philosophen früher auch "Arznei der Himmelsapotheke" genannt.
Ich habe geschrieben. Ein Buch über den Wald als mystischen Kraft- und Sehnsuchtsort. Im Wald sind die Gerüche intensiv, die Luft rein und klar und man hat den Eindruck, als würde man sich in einer anderen Welt befinden.
Ich möchte euch gerne einen Film empfehlen, einen der in einem Zen-Kloster spielt. Dieses liegt ganz versteckt in den Bergen an der japanischen Westküste. Dorthin verschlägt es auch die Schweizer Schauspielerin Sabine Timoteo, die sich für einige Monate eine Auszeit nimmt und sich ins Kloster zurückzieht.
Mitten im Nirgendwo, besser gesagt in der kleinen Kärntner Ortschaft St. Michael ob der Gurk, erhebt sich auf einem kleinen Hügel die anmutende Pagode des Internationalen Meditationszentrums, die einen Hauch Exotik in die ländliche Gegend bringt.
„Wer die Welt nicht aufsucht, wird sich nicht finden“ schreibt Christian Schüle im Prolog seines inspirierenden Buches „Vom Glück, unterwegs zu sein, in dem er nicht nur seine persönlichen Erlebnisse beim Reisen reflektiert, sondern sich auch auf eine philosophische Suche nach dem Sinn des Reisens begibt.
Im bezaubernden Soca-Tal und umgeben von den eindrucksvollen Julischen Alpen liegt die Ortschaft Bovec, ein Paradies für alle, die gerne in der Natur unterwegs sind. So ist Bovec nicht nur idealer Ausgangspunkt für Wander- und Klettertouren, die Soca bietet sich auch perfekt zum Kajakfahren an.
Jeder Quadratmeter Land ist erobert, kartografiert und bis in seine letzten Details ausgeleuchtet. Beinahe jeder Berg ist bestiegen, jede Sehenswürdigkeit abgelichtet, jedes Meer überquert und mit Google Earth können wir sogar auf Reisen gehen, ohne unsere gewohnte Umgebung verlassen zu müssen. Es gibt kaum ein Fleckchen Welt, das noch unberührt ist. Eventagenturen verkaufen perfekte Reiseerlebnisse und All-inklusive-Pakete, in den Regalen der Buchhandlungen häufen sich die Reiseführer, die uns darauf aufmerksam machen, welche Orte wir noch unbedingt besuchen müssen, bevor wir achtzig sind. Im Internet wird inszeniert, gefiltert und um die Wette gehashtagt, um ja möglichst viele Menschen auf die coolsten und vor allem exotischsten Destinationen aufmerksam zu machen.
Um ehrlich zu sein - ich bin ein Sommermensch. Ich liebe die warme Jahreszeit, ich mag es, wenn ich Barfuß durch die Gegend rennen kann und irgendwo ein feines Plätzchen an einem Strand ergattere, um ein Buch zu lesen oder einfach nur in die Wolken zu schauen. Kärnten, ein Land, das über unzählige Seen verfügt, ist dafür genau der richtige Ort. Aus diesem Grund möchte ich euch hier einige meiner Lieblingsbadeplätze vorstellen.
Der Name Schütt ist auf ein Erdbeben am 25. Jänner 1348 zurückzuführen, dessen Epizentrum in Tolmezzo lag. Dadurch lösten sich vom Dobratsch etwa 30 Millionen Kubikmeter Gestein und donnerten in Folge in das untere Gailtal, wo sie eine bizarre Landschaft formten.
Ich reise im Morgengrauen los, im Frühnebel zeigt sich der Sommer noch sehr zögerlich, aber ich weiß, dass sich das sehr bald ändern wird. Am Bahnhof bietet mir ein junger Bub Chips an, dann verbringe ich einige Stunden am Zugfenster und beobachte die Landschaft, die sich freundlich zeigt und von der keine Imperative ausgehen.
Immer wieder hinfahren. An diesen Ort, der sich so perfekt in die Landschaft einfügt. Die Szenerie und die Farben auf sich wirken lassen und frische Luft atmen. Rund um den See wandern oder ein Boot mieten. Danach bei einem Cappuccino die Sonne genießen.
Ihr kennt sie bestimmt: Die Freundschaftsbücher für Kinder, in die man neben Name und Spitzname auch verschiedenste Vorlieben wie Hobbys, Lieblingsmusik oder Lieblingsbuch bzw. -film einträgt. Der Vorfahre des Freundschaftsbuches war das Album amicorum oder Stammbuch, in das man eher ein Gedicht für eine Freundin oder einen Freund schrieb und das ich noch aus meiner eigenen Schulzeit kenne.
"Versuche, achtsam zu sein, und lass den Dingen ihren natürlichen Lauf. Dann wird dein Geist in jeder Umgebung still wie ein klarer Waldsee. Alle möglichen wunderbaren und seltenen Tiere werden kommen, um vom Wasser des Sees zu trinken, und du wirst das Wesen aller Dinge klar erkennen. Du wirst viele seltsame und wunderbare Dinge kommen und gehen sehen, aber du wirst still sein." (Ajahn Chah, Ein stiller Waldteich)
Wer kennt ihn nicht: Den Ausspruch "Der Weg ist das Ziel", der mittlerweile eher zu einem Werbeslogan für die Autobranche geworden ist. Ursprünglich kommt der Satz aber aus dem Buddhismus bzw. Taoismus, mit dem man zum Ausdruck bringen möchte, wie bedeutungsvoll es ist, sich an ein Ziel ganz langsam und bewusst anzunähern.
In der Nacht regnet es. Unaufhaltsam trommelt das Wasser in eine Regentonne und das Geräusch verfolgt mich im Schlaf. Am Morgen hängen die Wolken tief, sodass die Landschaft fast von ihnen verschluckt wird. Im Zug sind zahlreiche ältere Menschen unterwegs zu einem Fest. "Wir müssen ja nicht allzu lange bleiben", sagt eine Dame zu ihrer Freundin. Beim Warmbad Villach beginnt der Archäologiepfad. Ich hatte dabei an einen gemütlichen, flachen Weg gedacht, aber es geht doch recht zügig bergauf. Beinahe wird man vom Grün, das einen hier umgibt, verschluckt, nichts ist sichtbar außer Bäume, die wie scharf ausgeschnittene Figuren aussehen und deren Strukturen mit dem Licht wechseln. Zurück am Bahnhof lichten sich die Wolken, zerstreuen sich zu lichten Bahnen, machen Platz für die Berge, die nun am Horizont klar und scharf sichtbar werden.
Einfach losgehen. Eine Wegstrecke zu Fuß zurücklegen. Unterwegs vom Weg abweichen. Meine Pausen selber festlegen. Mir Zeit geben, Räume zu erkunden, auch das, was dazwischen liegt. Mir etwas zutrauen, Grenzen überschreiten. Die Wahrnehmung schulen. Innenschau halten. Gespräche mit mir selber führen.
/Things that have almost always been/
Cliffs. Tree ferns. Companionship. Sky. The man in the moon. The sentimentality of sunrises and sunsets. Eternal love. Dizzy lust. Abandoned plans. Regret. Cloudless night skies. Full moons. Morning kisses. Fresh fruit. Oceans. Seas. Tides. Rivers. Lakes as still as mirrors. Faces full of friendship. Comedy. Laughter. Stories. Myths. Songs. Hunger. Pleasure. Sex. Death. Faith. Fire. The deep silent goodness of the observing self. The light made brighter by the dark around it. Eye contact. Dancing. Meaningless conversation. Meaningful silence. Sleep. Dreams. Nightmares. Monsters made of shadows. Turtles. Sawfish. The fresh green of wet grass. The bruised purple of clouds at dusk. The wet crash of waves on slow-eroding rocks. The dark slick shine of wet sand. The gasping relief of a thirst quenched. The terrible, tantalising awareness of being alive. The now that for ever is made of. The possibility of hope. The promise of home. (Matt Haig, Notes on a nervous planet)
Ingeborg Bachmann wurde 1926 in Klagenfurt geboren, wo sie auch die Volksschule, das Bundesrealgymnasium sowie die "Oberschule für Mädchen" in der Ursulinengasse besuchte. Wer die Schriftstellerin literarisch erwandern möchte, beginnt am besten beim Robert-Musil-Literatur-Museum, das in der Bahnhofstraße Nr. 50 untergebracht ist.
Ein Geländeroman. Diesen Untertitel trägt Esther Kinskys "Hain", in dem die Ich-Erzählerin nach dem Ableben ihres Lebensgefährten nach Italien reist, um hier Orte zu besuchen, an denen sowohl das Lebendige als auch die Vergänglichkeit allgegenwärtig sind.
Die Natur berührt mich immer wieder aufs Neue. Dort habe ich das Gefühl, eine Zeit lang alles hinter mir lassen zu können und ich erlebe Momente, in denen ich die Kraft der Landschaft spüre. Vor kurzem habe ich den Satz gelesen: "Berge sind Orte, wo die Seele Sehnsucht verspürt" und auch dem kann ich nur beipflichten.
"Sagen wir mal so: Alle Landschaften haben etwas Symbolisches. Sie entsprechen immer inneren Landschaften: Man guckt eine Hügellandschaft nicht an, ohne dabei eine bestimmte Form von Idylle aufzurufen. Und das Hochgebirge birgt ein bestimmtes Bild vom lebensabweisenden, kalten Kulturraum. Und dann gibt es noch Landschaften, bei denen man subjektiv das Gefühl hat, man sei auf der Rückseite einer Landschaft angekommen: Die Farben sind verblichen, die Konturen unscharf und die Fäden hängen raus. Wie bei der Rückseite einer Stickerei." (Roger Willemsen)
Es ist schon einige Jahre her, dass ich nach Schottland gereist bin, vor kurzem habe ich nun das Buch "Der lebende Berg" von Nan Shepherd gelesen, die während ihres Lebens Tausende von Kilometern zu Fuß in den Cairngorms unterwegs war, um diese zu erkunden.
Was haben Jahreskreisfeste und Alpakas gemeinsam? Sehr viel, denn beide stehen symbolisch für ein Leben im natürlichen Rhythmus, für Harmonie und natürlich für Naturverbundenheit. Vor kurzem hatten wir daher die Möglichkeit, unser Buch "Unterwegs im Jahreskreis. Rituale, Küchenmagie und Räucherstoffe" am Gut Hallegg, das auch Alpakawanderungen anbietet, vorzustellen.
Venedig. Das ist so wie jemanden treffen und ihn auf Anhieb sympathisch finden. Oder so wie frischgebackenes Bananenbrot essen. Oder beides zusammen. Venedig erkennt man am Geruch. Diesem intensiven salzigen Meeresgeruch. Und dem geschäftigen Treiben. Hier ist immer etwas los und trotzdem weiß man, dass es auch Rückzugsorte gibt. So wie am Lido zum Beispiel, wo ich mein Hotel gebucht habe. Hier gibt es Sandstrände, mondäne Hotels - wie das Grand Hotel Excelsior, das vor allem durch Thomas Manns Novelle "Der Tod in Venedig" bekannt wurde - und auch sehr bodenständige Lokale, in denen man in Ruhe seine Pizza essen kann. Ohne zu wissen, was man als nächstes tun wird. Venedig ist so viel mehr als nur der Markusplatz und die Rialtobrücke. Die Insel Pellestrina zum Beispiel. So unglaublich still. Ohne Sehenswürdigkeiten. Fast keine Menschen. Hier hat man Mauern errichtet, um sich gegen den Wind und das Wasser zu schützen. So genannte Murazzi. Und dann die buntbemalten Häuser, die den Eindruck erwecken, als würden sie sich hinter den Mauern ducken wollen. Der Strand ist wild. Der Boden herb. Authentisch ist es hier und sehr windig. Vergeblich wird man auf Pellestrina nach Pauschaltouristen oder Strandbuden suchen. Vielmehr wandert man hier bis zur Halbinsel Caroman und lauscht dem monotonen Rauschen des Windes.
Zum ersten Mal in einem Mobilehome übernachten. Die Leute beobachten, wenn sie in aller Früh schon mit einer Tasse Kaffee in der Hand vor dem Zelt sitzen und aufs Meer blicken. Im kleinen Shop allerlei Leckereien erstehen und dann auf der Terrasse frühstücken. Die Stille spüren. Barfuß über den Sand laufen. Aufs Wasser schauen und vor sich hin dösen. Mit unzähligen Gelsenstichen, aber auch mit viel neuer Energie heimfahren. Geht gut. In Grado.
Der Akustikökologe Gordon Hempton reist seit nunmehr 40 Jahren um die Welt, um dort die stillsten Plätze zu finden und aufzunehmen, bevor sie verschwinden. Er bezeichnet die Ruhe als "Denkfabrik der Seele" und sagt: "Ruhe nährt unsere Natur, unsere menschliche Natur und lässt uns erkennen, wer wir sind."
Schriftsteller trieb es immer schon in die Wälder. Dort suchten sie nach Inspiration, nach Stille, tauchten ein in die grüne Vielfalt und schrieben mit viel Poesie über BAumkronen, den Rauhreif oder den Wind, machten sich Gedanken über Sternbilder und Temperaturen. Den meisten von uns ist wahrscheinlich auch Henry Thoreaus bekanntes Buch "Walden" ein Begriff, das aus dem Jahr 1854 stammt.
Bäume sind für Hermann Hesse nicht nur ein Spiegel der Jahreszeiten, sondern sie stehen auch symbolisch für die Wiedergeburt und die Vergänglichkeit. In seinem Buch schildert Hesse das Leben mit Bäumen, die in seiner näheren Umgebung zu finden sind, einige davon wurden auch von ihm selbst gepflanzt.
"Viele von uns kennen auch Zeiterfahrungen der angenehmen Langsamkeit. Im Urlaub beispielsweise wollen wir nicht ständig Zeit gewinnen, sondern verlieren sie, verlieren uns in der Zeit, vielleicht im Spiel, im bloßen Schauen, im kulturellen Genuss, vielleicht in einem anregenden Gespräch...Wir empfinden und dann lebendig und schauen auf die Dinge anders als im Alltag. Der Augenblick, die Qualität, die Tiefe des Erlebten und nicht die Quantität zählt in solchen Momenten." (Aus: Winfried Hille: Slow. Die Entscheidung für ein entschleunigtes Leben)
"Es zieht uns ans Wasser. Meeresküsten, Flusslandschaften, Bachläufe üben eine ungebrochene Faszination aus. Der Sinn für die Magie einer Quelle scheint im urbanen Alltag noch keineswegs verschüttet. Kaum eine Fußgängerzone oder Shopping Mall ohne Springbrunnen und Kaskaden, wo Wasser plätschert und glitzert." (Ulrich Grober)
Kristina Grandits ist Diplomingenieurin der Architektur und Geomantin und entwickelt zudem ganzheitliche Raumkonzepte. Im Jahr 2009 erweiterte sie ihr Wirken und begleitet seither Menschen in ein bewusstes und authentisches Sein. Vor kurzem hat Kristina zudem ein Buch mit dem Titel "Vision & Co-Kreation. Über Mut, Verantwortung und Glückseligkeit" veröffentlicht, in dem sie den Leser dazu anregt, sich ganz bewusst mit der Schöpfung bzw. seiner Umwelt auseinanderzusetzen.
Ich war ein Jahr lang Teil eines spannenden Gemeinschaftsprojekts, aus dem schließlich das Buch "Unterwegs im Jahreskreis" entstanden ist, eine Einladung, sich wieder mehr für die Natur und den Jahreskreis zu öffnen, sei es mit Rezepten, einfachen Ritualen oder auch nur Fragestellungen, die dazu anregen sollen, sich bewusster mit sich selbst auseinanderzusetzen und dadurch auch die Veränderungen, die in der Natur sichtbar werden, wieder intensiver zu erleben. Dadurch ist es uns möglich zu erfahren, wie eng wir eigentlich mit diesen natürlichen Rhythmen in Verbindung stehen und wie sehr uns auch die Natur unser Fühlen und Denken spiegeln kann.
Eine der ungewöhnlichsten Landschaften Irlands ist wohl der Burren, eine paradoxe Landschaft, eine Welt aus Kalk, die wie aus der Zeit gefallen zu sein scheint.
Alles wird schneller. Das Essen heißt "fast food" und wenn man ein "power napping" macht, kann man auch den Mittagsschlaf äußerst effektiv gestalten. Diesem Phänomen widmet sich auch der Soziologe Hartmut Rosa, der in diesem Zusammenhang den Begriff "Zeitinsolvenz" geprägt hat.
Nach dem Verlust seines Bruders John suchte Henry David Thoreau Trost in der Natur und schließlich reifte in ihm der Plan, seine transzendentale Philosophie auch praktisch zu erproben und sein Leben zu vereinfachen.
In Bad Gastein ticken die Uhren anders. Am besten wäre es, die Wanderbekleidung gegen ein Ballkleid zu tauschen, denn man hat das Gefühl, als könnte jederzeit Kaiser Franz Josef um die Ecke kommen. Hinter Glasscheiben machen die Menschen Yoga und das Restaurant Sitting Bull wirbt für die besten Steaks in town, während vor der Lederhosenbar ein Plakat von Helene Fischer hängt und ein weiteres auf einen informativen Baustellenspaziergang hinweist. In Souvenirläden türmen sich Original Blumenelfen neben Schals aus Wolle und Seide, in der Ferne rauscht der Wasserfall, der den Takt vorgibt und manchen Menschen in der Nacht den Schlaf raubt. Wandert man aber an der Promenade entlang, so fällt der morbide Charme, der diesen Ort umgibt, plötzlich ab. Es wird grüner, die Berge tauchen auf und die Landschaft öffnet sich zu einer großen Weite.
In Lienz wachsen Palmen am Hauptplatz, die Menschen sitzen in Straßencafès und ein Souvenirladen verkauft gelbe Quietschenten. In den engen Gassen baumelt die Wäsche an einer Leine, samstags ist Markttag und man kann sogar im Sommer Lebkuchen kaufen. In Lienz wohne ich auf einem Hügel oberhalb des Krankenhauses und kann jeden Tag beobachten, wie der Hubschrauber zuverlässig am Dach landet. Öffnet man in der Früh das Fenster, so sind die Berge so nah, dass man sie fast berühren kann. In Lienz ziehe ich mir am Balkon einen Holzspieß ein und sehe - als professioneller Hypochonder - meine Bergtour gefährdet. Aber: Ich google keine Behandlungsmethoden und sehe das als gutes Zeichen. In Lienz geht man zum Sonnenuntergang an die Isel, sucht sich seinen eigenen Miniatur-Sandstrand und beobachtet, wie der Glutapfel langsam vom Himmel verschwindet. Am Brückenpfeiler hat ein Bursche eine Hängematte befestigt und während ich ihn beobachte und mich ständig frage, wie er da wohl hingekommen sei, schmilzt das Pistazieneis in meiner Hand und tropft auf den Gehsteig.