
Wenn ich den Kopf frei bekommen möchte, gehe ich spazieren oder wandern. Weil es mir dann leicht fällt, den Alltagsstress hinter mir zu lassen und meine Gedanken aufhören, ständig um irgendein
Problem zu kreisen. Ich werde ruhig. Mein Blick wird wieder klarer, ich schaue nach links und nach rechts und erfahre nicht nur die Natur sondern auch mich selbst. Ich werde wieder neugieriger
oder wie es Ulrich Grober so schön formuliert hat:
"Einfach verschwinden. Losgehen. Vier bis fünf Kilometer in der Stunde zu Fuß zurücklegen. Mal weniger, mal mehr, je nach Gelände und Witterung. Ziele, Routen, Pausen selber wählen.
Richtungen ändern. Vom Weg abweichen. Im Weglosen gehen. Souverän über Raum und Zeit verfügen. Gehen und tragen. Alles, was man braucht, im Rucksack bei sich haben. Sich etwas zumuten. Bis hart
an die eigene Grenze gehen. Blickachsen, Hörräume, Duftfelder wahrnehmen und immer wieder pendeln: zur Innenschau, der Zwiesprache mit sich selbst, dem Hören auf die innere Stimme: Essenz des
Wanderns."



Die Hochrindl in Kärnten ist ein guter Ort dafür. Weil ich gerne durch die Landschaft flaniere, ohne mich zu sehr anstrengen zu müssen. Lieber den Blick schweifen lasse und die Farben um mich
herum aufzusaugen versuche. Deswegen wähle ich den Alpenpanoramaweg zum Weißen Kreuz, das man etwa nach neunzig Minuten erreicht. Wer möchte, kann auch die Lattersteighöhe oder die Bretthöhe
erklimmen oder nimmt den Steig Nr. 155 zum Großen Speikkofel mit traumhaftem Blick auf die Torrer Seen.




Urlaubslesefutter:
Ein interessantes Interview mit Ulrich Grober über das Wandern findet ihr hier....
"Das Ziel einer Wanderung ist nicht ein topographischer Punkt am Ende eines Weges, sondern der Augenblick, wo die Pforten der Wahrnehmung sich weit öffnen und man eins wird mit dem Bild
seiner Sehnsucht." (Ulrich Grober und Cees Nooteboom)