Kleines Naturparadies: Die Schütt

Der Name Schütt ist auf ein Erdbeben am 25. Jänner 1348 zurückzuführen, dessen Epizentrum in Tolmezzo lag. Dadurch lösten sich vom Dobratsch etwa 30 Millionen Kubikmeter Gestein und donnerten in Folge in das untere Gailtal, wo sie eine bizarre Landschaft formten. 

Zu dieser Zeit war das Bergsturzgebiet beinahe unbesiedelt, nur die Ortschaften ST. Johann und Pruck mussten von den Bewohnern verlassen werden. Die Gail wurde durch die Geröllmassen aufgestaut, wodurch die Häuser der Einwohner im Wasser untergingen. Noch schlimmer waren jedoch die Ereignisse in der letzten Eiszeit, in der rund 500 Millionen Kubikmeter Felsen ins Tal stürzten. Daher trennen viele Geologen die Schütt auch in "Alte" bzw. "Neue Schütt". 

Durch das Gebiet führt auch der Gailradweg
Durch das Gebiet führt auch der Gailradweg

Seit 1942 ist die Schütt ein Naturschutzgebiet und somit auch das älteste im Bundesland Kärnten. Die Landschaft in der Schütt ist äußerst vielfältig: So trifft man hier auf farbenprächtige Wiesen, auf Wälder sowie riesige Felsblöcke und Geröllhalden. Darüber hinaus wachsen in der Schütt auch seltene Pflanzenarten wie beispielsweise die Illyrische Gladiole, die streng geschützt ist. Im Norden wird das Naturschutzgebiet vom Dobratsch begrenzt, dessen Südwand für das mediterrane Klima verantwortlich ist. Bei Sonneneinstrahlung speichert die Wand Wärme, die bei sinkenden Temperaturen dann wieder abgegeben wird. Sehr schön ist auch das alte Flussbett der Gail mit seinen kleinen Becken und weißen Stränden, an denen man im Sommer entspannen kann.

Tolle Ausblicke auf die umliegende Bergwelt
Tolle Ausblicke auf die umliegende Bergwelt
Die Schütt ist das älteste Naturschutzgebiet im Bundesland Kärnten
Die Schütt ist das älteste Naturschutzgebiet im Bundesland Kärnten

Die Schütt - aufgelistet:

  • In der Schütt werden auch regelmäßig geführte Touren angeboten. Nähere Infos dazu können hier abgerufen werden.
  • Parkplätze findet ihr in der Ortschaft Oberschütt, von dort aus gelangt man auch zur Gladiolenwiese, wo die seltene Pflanze im Frühsommer blüht.
  • In westlicher Richtung gelangt ihr direkt ins Naturschutzgebiet bzw. zum Gasthaus Almwirtschaft, das zwischen Juni und September geöffnet hat.
  • Darüber hinaus führt auch der Gailradweg R3 durch das Gebiet, dieser verbindet Villach mit Kötschach-Mauthen.
  • Wer möchte, kann auch die Aussichtsplattform "Rote Wand" besuchen, die man über die Villacher Alpenstraße erreicht.

Lesefutter*:

Georg Lux und Helmuth Weichselbraun: Vergessene Paradiese: Entdeckungen, Ausflüge, Abenteuer im Alpen-Adria-Raum. In diesem sehr empfehlenswerten Buch dokumentieren die beiden ganz besondere Plätze und gehen ihren Geheimnissen auf den Grund.

 

Gerhard Pilgram, Gerhard Maurer et al.: Verschütt gehen: Wandern und Einkehren rund um den Dobratsch. Eine Anleitung, in die vielfältige Kultur- und Naturlandschaft rund um den Dobratsch einzutauchen.

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