In einem Interview sprach der Soziologe Hartmut Rosa darüber, wie man ein gelungenes Leben führt. In diesem Zusammenhang erwähnte er auch den Begriff "Weltreichweitenverkürzung", der gerade für diese Zeit sehr passend erscheint. Er ist der Ansicht, dass wir die ganzen Jahre über permanent versucht haben, unsere Weltreichweite zum Beispiel durch Reisen zu vergrößern. Das Streben gilt der Horizonterweiterung und wir haben eigentlich das zu unserer Definition eines guten Lebens gemacht. Mein Leben wird besser, je mehr Welt ich in Reichweite habe und möglichst viel im Voraus plane. Und jetzt machen wir plötzlich die Erfahrung einer radikalen Raumverkürzung, was die Art, wie wir in Raum und Zeit sind, auch ändern kann. Es kann uns ermöglichen, ein ganz anderes Verhältnis zu unserem Nahraum zu entwickeln.