Herbstliche Ausblicke von der Brunnachalm und vom Mallnock

"Wir leben schnell. Unser tägliches Spiel heißt "dalli, dalli". Am Rand unseres Alltags steht alle Augenblicke ein Termin wie ein ungeduldiger Verkehrspolizist und winkt uns zu: "Weiter, weiter....!" Der Langsamere ist ein Störenfried, ein untüchtiger Träumer, ein Sicherheitsrisiko. Die Berge aber ruhen über dieser unstet treibenden Welt. Ihre Konturen sind immer dieselben geblieben - für den Steinzeitjäger, den römischen Legionär, den Pilger des Hochmittelalters und Herrn Schultze mit Familie auf dem Campingplatz. Der Berg holt in die Ruhe. Vielleicht schon damit, dass er uns ein wenig in die natürlichen Rhythmen des Lebens zurückzwingt. Beim Wandern am Berg tauchen die Umrisse langsam auf, verschieben sich allmählich Kulissen und Horizonte, ganz anders als beim Blick aus dem Auto oder dem Schnellzug. Auf den Bergen kann das Herz nachkommen. Dort, wo der Hochwald zum ersten Mal den Blick freigibt, bei der Rast am Bergsee, beim Blick auf die ziehenden Talnebel oder die Spiele der Wolken."

(Reinhold Stecher)

Ein sehr schöner Ort, an dem man die Kunst des Verweilens wieder lernen kann, ist das Brunnach-Gebiet, das sich zwischen der Brunnachbahn und dem Mallnock-Gipfel erstreckt, der sich auf 2226 Metern Höhe befindet. Der Name ist laut Überlieferungen auf die vielen Quellen und Brünnlein zurückzuführen, die an den Hängen "sprudeln". Da die Hänge sehr steil sind, konnte man früher nur die sogenannten Bergmähder mähen, deren Gras äußerst kräuterreich war bzw. noch immer ist. Dieser hohe Nährstoffreichtum ist auf den Kalkgehalt im Boden zurückzuführen. Da die Mähwiesen ihre Pracht nur jedes zweite Jahr entfalten, mähen die Bauern abwechselnd unterschiedliche Wiesen. Steine, die oft von den Gipfeln stürzen, werden außerdem zu sogenannten "Stoanagröfl" zusammengetragen, wodurch neue Lebensräume für Tiere und Pflanzen entstehen.

Mallnock - Alpinrunde

In der Nähe des Wegerstadels startet die Mallnock-Alpinrunde, die im ersten Drittel dem alten Viehsteig der Bauern folgt. Nach einem ziemlich anspruchsvollen Anstieg bis zum sogenannten Brunnachgatter, ist der Gipfel des Mallnock nicht mehr weit entfernt, von dort aus könnt ihr dann auch noch bis zum Klomnock weitermarschieren.

Trickreicher "Glocknerblick"

Von Hans Hinteregger, einem Bauern aus St. Oswald, und Pepi Reinwald erzählt man sich in der Ortschaft Bad Kleinkirchheim folgende Begebenheit: Heinz Hinteregger lagen die alten Heustadeln und die Bergmähder besonders am Herzen und er begann, die historischen Holzbauten mit seinem eigenen Kapital zu renovieren. Eines Tages wollte Hand Hinteregger gemeinsam mit dem Zimmermann Pepi Reinwald den Karstall herrichten. Da das Gebäude etwas höher war, benötigten sie eine Leiter, doch wo sollten sie mitten am Berg eine finden? Glücklicherweise fiel ihnen ein, dass sich bei der Bergstation des Brunnachsesselliftes eine besonders lange Leiter befand und sie marschierten mit dieser zurück zu ihrer Baustelle. Unterwegs trafen sie einige Wanderer, die auf dem Weg zum Mallnock waren. Die Wanderer beobachteten die beiden amüsiert und fragten, was sie denn mit einer Leiter mitten am Berg vorhätten, woraufhin die beiden erwiderten, dass sie damit zum Gipfel des Mallnock wollten, denn von dort könnte man nur mit einer Leiter den Großglockner-Gipfel erblicken. Und so marschierten Pepi und Heinz mit der Leiter auf den Mallnock, wo einer der beiden tatsächlich die Sprossen emporkletterte und rief: "Jo, i siarg den Glockner!" In Wirklichkeit konnte er vom Mallnock nur die Hochalmspitze, die "Braut des Glockners" sehen, wofür man aber bei klarer Sicht ganz bestimmt keine Leiter benötigt.

 

 

Lesestoff*:

Dieter Buck: Genusswandern in Kärnten: Leichte Touren zum Schauen, Staunen und Entdecken.

 

Alexander Schlick: Kärntens schönste Naturschätze: Malerische Ausflüge und leichte Wanderungen.

 

Rene Semminger: Andere müssen zur Therapie, ich muss einfach nach Kärnten. Ein Notizbuch mit 100 Seiten.

Unterkunftsmöglichkeiten*:

Chalet Talblick: Ein bestens ausgestattetes Haus in ruhiger Lage mit tollem Panorama. 

 

Alte Schule: Die Alte Schule ist eine sehr außergewöhnliche Unterkunft ganz in der Nähe der Nationalparkbahn Brunnach.

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