Unterwegs entlang der Isel, dem letzten freifließenden Gletscherfluss in den Alpen - Etappe 1

"Versuche, achtsam zu sein, und lass den Dingen ihren natürlichen Lauf. Dann wird dein Geist in jeder Umgebung still wie ein klarer Waldsee. Alle möglichen wunderbaren und seltenen Tiere werden kommen, um vom Wasser des Sees zu trinken, und du wirst das Wesen aller Dinge klar erkennen. Du wirst viele seltsame und wunderbare Dinge kommen und gehen sehen, aber du wirst still sein." (Ajahn Chah, Ein stiller Waldteich)

Die Isel ist die verbindende Lebensader zwischen dem Nationalpark Hohe Tauern und der Stadt Lienz, münden doch die Wasserfälle, Bäche und Quellen aus der Region des Nationalparks letzten Endes in den Gletscherfluss. Entlang der Isel verläuft zudem der Iseltrail, eine eindrucksvolle Erlebnisroute, in der man in eine märchenhafte Naturlandschaft eintaucht und sich die Isel in vielen unterschiedlichen Facetten präsentiert. 

Der Iseltrail - Etappe 1

Der Iseltrail ist insgesamt 73,7 Kilometer lang und unterteilt sich in fünf Etappen. Er verläuft von der Sonnenstadt Lienz bis zum arktischen Gletschertor, wo die Isel ihren Ursprung hat. Man kommt an Schotterbänken, Schluchten und Wasserfällen vorbei und wird dabei immer vom Element Wasser begleitet, taucht ein in eine grandiose Gebirgswelt und folgt dabei stets auch seinem eigenen Fluss. 

Die erste Etappe startet in der Dolomitenstadt Lienz und entlang des Weges wird man von Schotterbänken und Sandstränden begleitet. Vom sogenannten "Katzensteig" aus bieten sich traumhafte Ausblicke auf die Isel und man kommt immer wieder an idyllischen Plätzen vorbei, an denen man eine Pause einlegen kann. In unmittelbarer Nähe des Iseltrails befindet sich zudem der Daberer Wasserfall, von dem aus ihr dann nach Schlaiten gelangt, wo auch die Möglichkeit zur Übernachtung besteht. Wer möchte, kann aber auch noch bis St. Johann im Walde weiterwandern. 

Der Iseltrail erstreckt sich über insgesamt fünf Etappen
Der Iseltrail erstreckt sich über insgesamt fünf Etappen

Naturhighlights entlang der ersten Etappe

Auf der ersten Etappe kommt ihr an den unteren Isel-Stränden vorbei, wo auch die Deutsche Tamariske beheimatet ist. Zwischen Mai und August zeigt sie ihre weißen bis rosaroten Blüten sowie das ganze Jahr über ein entspannendes Gründ. Ganz gemächlich verläuft hier auch die Isel, so als wollte sie uns dazu auffordern, unser Tempo ebenfalls zu reduzieren. Damit gibt sie uns einen Rhythmus vor, der ganz ohne Zeitmessung und Smartphone auskommt. 

Charakteristisch für den Gletscherfluss ist zudem, dass die Wasserführung je nach Tages- bzw. Jahreszeit schwankt, was von der Schmelwasserspende abhängig ist. Weniger Wasser bedeutet demnach Morgenzeit mit kühleren Temperaturen auf dem Berg, mehr Wasser weist auf Abendzeit mit Tauwasserflut nach dem Temperaturmaximum auf den Bergen hin. 

An den Isel-Stränden ist die Deutsche Tamariske beheimatet
An den Isel-Stränden ist die Deutsche Tamariske beheimatet
Der Iseltrail ist ein Erlebnis für alle Naturliebhaber
Der Iseltrail ist ein Erlebnis für alle Naturliebhaber

Wer sich ganz auf dieses wunderbare Erlebnis für alle Sinne einlässt, kann auch die Stimme des Flusses und ein leises Sirren hören, was darauf zurückzuführen ist, dass das Gestein im Flussbett mitmarschiert und durch die Kraft des Wassers zermahlen wird. 

Weitere Infos

Der Iseltrail ist durchgehend markiert und bietet Wanderern zahlreiche Blickpunkte auf besonders magische Plätze. Man kann den Trail auf dreierlei Art begehen: So gelangt man beispielsweise mit den öffentlichen Bussen zu den einzelnen Teilstrecken und kann sich eine fixe Unterkunft buchen. Darüber hinaus könnt ihr auch von einer Teilstrecke zur nächsten wandern und in unterschiedlichen Unterkünften übernachten oder ihr übernachtet auf Zelt- bzw. Campingplätzen. Bei der letzten Etappe ist eine Übernachtung auf der Clarahütte erforderlich. 

Lesestoff*:

Bernd Lenzer: Osttirol: Alpine Wildnis - Zeitlose Schönheit

 

Edith Kreutner: Stille Wege Osttirol: 54 Touren mit GPS-Tracks

 

Gabriel Seitlinger: Osttirol-Summits: Wandern, Radeln, Skibergsteigen

 

Susanne Gurschler: 111 Orte in Osttirol, die man gesehen haben muss

 

Walter Mair: Höhenwege und Gipfelziele - Bergwandern in Osttirol und Oberkärnten

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