Photoessay in Schwarz-Weiß: Streetlife in Venedig

Du lautlos dunkler Kanal,

Verlassene Bucht,

Uralter Häuser graue Flucht,

Gotische Fenster und maurisch

verziertes Portal!

Von tiefem Traum besiegt,

Vom Tode eingewiegt

Schläft hier die Zeit

Und alles Leben scheint so weit,

so weit!

Hier will ich ganz allein

Durch alte Gassen gehn,

Bei Fackelschein

An Gondeltreppen stehn,

In blinde Fenster sehn,

Bang-glücklich wie ein Kind

im Dunkeln sein.

 

So beschreibt Hermann Hesse im Gedicht "Ankunft in Venedig" die bekannte Stadt, eine Stadt, auf die man sich einlassen muss, ist sie doch an vielen Stellen immer zu voll, zu laut oder zu schmutzig. Es gibt sie aber auch, die Gassen, in denen man keinem Menschen begegnet, in denen man den Geräuschen lauschen kann, die aus den Fenstern ertönen und in denen man die verborgene Schönheit Venedigs kennenlernen kann.

Lektüreempfehlungen:

1.) Venedig: Eine Verführung. Von Hanns-Josef Ortheil und Lotta Ortheil. "Venedig macht süchtig und vermittelt wie sonst keine Stadt das Gefühl, ein ideales Terrain der Selbstsuche zu sein", schreibt Hanns-Josef Ortheil in diesem Buch. Und damit hat er wohl auf jeden Fall Recht.

 

2. Venedig abseits der Pfade: Eine etwas andere Reise durch die Lagunenstadt. Von Wolfgang Salomon. Kleinigkeiten und Details udn die "Langsamkeit des Seins" erkundet der Autor in diesem feinen Buch.

 

3. Venedig im Winter. Von Johannes Thiele. Warum nicht einmal im Winter nach Venedig fahren? Wenn die Stadt im Nebel liegt und die Gassen leer sind? Tolle Fotografien eingefangen zwischen November und Februar.

Filmtipp:

Wenn die Gondeln Trauer tragen. Ein gruseliger Klassiker, verstörend und fesselnd.